Sonntag, 17. April 2016

Rezension zu "Sinabell" von Jennifer Alice Jager



Titel: Sinabell
Autor: Jennifer Alice Jager
Erschienen: 07.01.2016
Preis: eBook 3,99 € [D] 


Klappentext:

Es ist nicht leicht, eine von fünf Königstöchtern zu sein und kurz vor der Heiratssaison zu stehen. Statt nach Ehemännern Ausschau zu halten, streift Sinabell lieber durch die verwinkelten Gänge des Familienschlosses und verliert sich in den magischen Welten ihrer Bücher. Bis sie auf einem Ball den jungen Prinzen Farin begegnet, der mit seinem zerzausten Haar und den Grübchen ihr Herz erobert.
Doch ihr Vater entlarvt ihn als Prinz aus einem verfeindeten Königreich und wirft ihn ins Verlies. Um Farin vor dem sicheren Tod zu bewahren, muss Sinabell ihm helfen drei Aufgabe zu lösen und erkennt dabei, dass Magie nicht nur in Büchern existiert. 
Plötzlich findet sie sich in einer Welt aus wütenden Drachen, hinterlistigen Feen und sagenumwobenen Einhörnern wieder...
(Quelle: Impress Verlag)

Cover:


Das Cover gefällt mir unheimlich gut, auch wenn Mädchen in hübschen Kleider zur Zeit viele Cover bevölkern. Eigentlich mag ich es auch nicht, wenn Menschen auf einem Cover zu sehen sind, oft weckt das bei mir Gedanken an Groschenromane oder ähnliches, aber Mädchen mit schönen Kleidern gefallen mir dann irgendwie doch. Bin da wohl sehr einfach gestrickt :P.
Ich finde dieses tiefe blau, gemischt mit grünen Akzenten und dem Wald im Hintergrund macht einen sehr mystischen Eindruck und das passt definitiv zur Handlung des Buches. Es ist ein Cover, welches mich anspricht und eines, dass ich mir auch in einer Buchhandlung näher ansehen würde.


Inhalt:


Sinabell ist irgendwie schon immer ein bisschen anders gewesen, anders als ihre Schwestern. Sie ist lebhaft, stur und hält überhaupt nichts von dem Prinzessinnen Dasein. Bälle, Reitstunden... all das würde sie sich liebend gern sparen und gegen Bücher und Geschichten tauschen.
Aber ihr Vater ist ein strenger Mann und duldet keine Ausflüchte, seine Töchter sollen Heiraten und das am besten sofort. Anders als Sinabell freuen sich ihre Schwestern auf den Ball, der zu diesem Zweck stattfinden soll.
Sinabell ist sauer auf ihren Vater und fest entschlossen auf gar keinen Fall zu heiraten.
Prinz Farin allerdings, bringt ihre Entschlossenheit ins wanken. Denn als ihr Vater ihn als den Sohn des verfeindeten Königreiches erkennt und ihn einsperren lässt, ist Sinabell entschlossen, ihn zu retten. Dafür muss sie ihm helfen, die Aufgaben, dir der König an Farin stellt, zu meistern. Doch dies scheint unmöglich zu bewerkstelligen.
Sinabell findet nicht nur heraus, dass es Magie, Einhörner, Drachen und Feen wirklich gibt, sondern taucht auch ein in düstere Geheimnisse ihrer Vergangenheit, die ihre Wahrheit ins wanken bringen...


Meine Meinung:


Zunächst hatte ich ein bisschen was anderes erwartet. Irgendwie hatte ich damit gerechnet auf eine Märchenadaption oder ein Fantasyabenteuer zu stoßen, so wie sie an jeder Ecke anzutreffen sind, modernisiert und zurecht gebogen für die heutige Zeit. Ich mag diese Art von Geschichten aber Sinabell kommt viel eher als klassisches Märchen daher, es könnte durchaus einer alten Märchen- & Sagensammlung entsprungen sein. Vielleicht ist das der besondere Reiz, Sinabell ist einfach eine etwas andere Geschichte und hat mich überrascht.

Sinabell bringt alles mit, was ein klassisches Märchen ausmacht. Eine Prinzessin, einen Prinzen, einen unbeugsamen König, fantastische Wesen, verzauberte Wälder und gefährliche Aufgaben. Die Nebencharaktere rücken eher in den Hintergrund und werden weniger intensiv beleuchtet.

Sinabell und Farin sind starke und sympathische Charakter, ganz so, wie man es von "Helden" erwartet. Sinabell zeigt sich manchmal ein bisschen naiv und stur und wirkt dadurch sehr authentisch. Seien wir mal ehrlich, so wollen wir unsere Prinzessinen doch? Nicht die überhebliche Königstochter, aber eben auch nicht perfekt.

Besonders mochte ich die Darstellung der magischen Wesen. Ich möchte nun nicht im einzelnen darauf eingehen, um nicht zuviel zu verraten, aber man wird überrascht sein, nicht die netten und wunderschönen Wesen vorzufinden, die man erwartet hat.
Diese Wesen erhalten hier ihren ganz eigenen Charakter, welcher durchaus von der üblichen Darstellung abweicht und genau das, hat es für mich zu etwas besonderem gemacht.

Was dieses Buch aber wirklich besonders macht, ist der grandiose Schreibstil von Jennifer Alice Jager. Der Schreibstil passt zu diesem Märchen, wie es besser nicht hätte sein können. Ebenso wie in ihren anderen Büchern, 
versteht sie es wirklich, jeder Geschichte ihre eigene Note zu geben. Nichts wirkt plump oder aufgesetzt, es wirkt als müsse es genau so sein, als wäre dieses Märchen aus einem alten staubigen Bibliotheksregal gezogen worden. 
Es liest sich nicht nur leicht und flüssig, es entstehen Bilder, ja ganze Szenarien im Kopf.

Ich hätte mir lediglich gewünscht, dass die Geschichte noch etwas weiter ausgeführt wird. Ich hätte gerne noch ein wenig tiefer in die Welt geblickt, welche hier erschaffen wurde.
Manches möchte man genauer wissen und intensiver erkunden. Die relativ kurze Geschichte hinterlässt an einigen Stellen den Wunsch nach mehr.



Mein Fazit:


Wenn du Märchen magst, dann ist dieses Buch genau das richtige für dich. Eine Magische Welt, die zwar hier und da einige Parallelen zu bekanntem aufweist und dennoch mit ihren ganz eigenen Ideen aufwartet.
Wir erwarten von einem Märchen Liebe, Hoffnung, Magie & das alles wird hier geboten. Gleichzeitig ist es aber keine seichte Unterhaltung, sondern eine mystische und düstere Geschichte, die eben nicht nur die "Märchenhafte" Seite beleuchtet, sondern ebenso die tiefe Verzweiflung zum Zug kommen lässt. Möchte man ein Abenteuer erleben, sollte man ein Buch von Jennifer Alice Jager gelesen haben. Denn sie schreibt nicht nur Geschichten, sie nimmt dich mit auf eine Reise. 

-Hannah- <3

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